aus dem Weblog von Peter Pilz:
Die Kärntner Landesregierung hat mit den Stimmen von BZÖ und ÖVP einen Beschluss gefasst. Er verdient die ungekürzte Wiedergabe:
RESOLUTION
der Kärntner Landesregierung vom 18. November 2008
Gegen die Anti-Kärnten Berichterstattung des ORF
Seit dem Unfalltod von unserem Landeshauptmann Dr. Jörg Haider reißt Berichterstattung in den Medien nicht ab. Die Berichterstattung des Landesstudio Kärntens zeigte Stil und entsprach der Wahrheit, doch leider gab es auch negative und pietätlose Beispiele.
Der ORF Wien konnte es nicht lassen, unseren Landeshauptmann, die Kärntner Bevölkerung und Kärnten als Land in einer Sendung nach der anderen zu verunglimpfen und zu beleidigen. Ob in ZiB-Interviews, in
Reportagen in den Sendungen "Thema" und "Report" oder in Diskussionssendungen - die Kärntner wurden überall als hinterwäldlerische und zurückgebliebene Brauchtums-Bergbauern dargestellt.
Ein ganzes Bundesland ist von den Wiener Programmverantwortlichen diskreditiert und gedemütigt worden. Der negative Höhepunkt war der Auftritt von "Stermann & Grissemann" in Willkommen Österreich.
Positiv hervorzuheben ist hier der ORF Kärnten, welcher die Trauer in Kärnten mitgetragen und sehr andachtsvoll transportiert hat. Die ORF Redaktion stach besonders in den letzten Wochen durch neutrale und
top-recherchierte Berichte hervor.
Das Kollegium der Kärntner Landesregierung fordert daher den Stiftungsrat und die Geschäftführung des ORF auf
- sein Anti-Kärnten Programm mit sofortiger Wirkung zu stoppen
- die Kärntner Bevölkerung in seinen Beiträgen nicht mehr zu beleidigen und zu verunglimpfen
- dem Kärntner Volk ein Recht auf seine Tradition, seine Kultur und seine Sitten zu geben
- geschmacklose Auftritte wie jenen von Stermann & Grissemann in der Sendung "Willkommen Österreich" in Zukunft zu untersagen
- Respekt- und Pietätlose Berichterstattung über die Kärntnerinnen und Kärntner und das Land Kärnten zu unterlassen
- den laut § 1 Abs. 3 im ORF Gesetz festgelegten Grundsatz der Gleichbehandlung der Länder einzuhalten
- die allgemeinen Programmgrundsätze nach § 10 des ORF Gesetzes, nach dem alle Sendungen des ORF im Hinblick auf ihre Aufmachung und ihren Inhalt die Menschenwürde und die Grundrechte anderer achten müssen,
einzuhalten
- dafür Sorge zu tragen, das ORF Landesstudio Kärnten mitsamt seiner Mitarbeiter in vollem Umfang zu erhalten.
Das verdient die
ANFRAGE
der Abgeordneten Pilz, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur
betreffend top-Rechtschreibkenntnisse in der Kärntner Landesregierung
Unter der Führung des BZÖ hat sich in der Kärntner Landesregierung eine Sprache herausgebildet, die Ähnlichkeiten mit dem hierorts üblichen Amtsdeutsch aufweist. Allerdings lassen die abweichenden Details der Scheuch´schen Rudimentärsprache den Schluss auf eine folgenreiche Entwicklung zu, die für die Zukunft Schwierigkeiten bei der Integration befürchten lässt.
Am 18. November hat die Kärntner Landesregierung in ihrer Sitzung eine Resolution beschlossen. Seitdem bestehen berechtigte Zweifel, dass die von BZÖ und ÖVP gestellten Mitglieder der Landesregierung die notwendige Befähigung zum sinnerfassenden Schreiben erbringen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Satz 1: "Seit dem Unfalltod von unserem Landeshauptmann…" Ist die Beherrschung von dem Genetiv lässliches Beiwerk?
2. Noch immer Satz 1: "…reißt Berichterstattung nicht ab…" Ist Satz so komplett?
3. Satz 2: "Die Berichterstattung des Landesstudio Kärntens zeigte Stil…" Zeigt sie den Stil des Chef des BZÖs?
4. Satz 8: "Die ORF Redaktion stach besonders in den letzten Wochen durch top-recherchierte Berichte hervor." Die Kärntner Landesregierung stach in den letzten Tagen besonders durch top-gesetzte Bindestriche hervor. Dazu keine Frage.
5. Satz 9: Anstelle der Geschäftsführung des ORF wird die "Geschäftführung" zu nichts aufgefordert. An ihrer Stelle wird der Stiftungsrat aufgefordert, "sein Anti-Kärnten-Programm mit sofortiger Wirkung zu stoppen" und "die Kärntner Bevölkerung in seinen Beiträgen nicht mehr zu beleidigen". Gilt auch für die Kärntner Landesregierung, dass weiblichen Hauptwörtern weibliche besitzanzeigende Fürwörter gebühren?
6. Noch immer Satz 9: Der Stiftungsrat wird weiter aufgefordert, "Respekt- und Pietätlose Berichterstattung" zu unterlassen. Darf man in Großer Aufregung alles Groß schreiben?
7. Noch immer Satz 9: Der Stiftungsrat soll darüber hinaus dafür sorgen, "das ORF Landesstudio Kärnten mitsamt seiner Mitarbeiter in vollem Umfang zu erhalten". Sind Sie bereit, die deutsche Sprache gegenüber ÖVP und BZÖ mitsamt Groß- und Kleinschreibung, Bindestrichen, Geschlechtsbezeichnungen, Rechtschreibung und Genetiv in vollem Umfang zu erhalten?
8. Die Resolution bezieht sich auf die Kärntner als "hinterwäldlerische und zurückgebliebene Brauchtums-Bergbauern". Welche pädagogischen Maßnahmen werden Sie zur sprachlichen Förderung der hinterwäldlerischen und zurückgebliebenen Brauchtums-Politiker in der Kärntner Landesregierung ergreifen?
Samstag, 22. November 2008
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