„Ah, Sie haben da einen Tumor“ sagt der Lieblingshausarzt. Gutartig aber Tumor. „Aha“ sag ich, „muss man da was machen?“ „Nicht unbedingt“ sagt er „Sie können auch warten bis er so auf den Muskel drückt, dass Sie den Arm nicht mehr bewegen können.“ „OK überredet“ sag ich. Er könnt ihn aber auch noch mit einer Nadel anstechen und wir schaun, ob was rauskommt. Quasi: Jugend forscht. „Danke nein, wär sicher lustig, aber so genau will ich´s gar net wissen.“ Schmollippe. Doktor schreibt grummelnd Überweisung. Aber immerhin wird es ein „benigen imponierender cystischer Tumor“ So imponiert man Ärzte. Mit Tumoren. (Kleiner Tipp fürs nächste Dating.)
Morgen soll ich den Chirurgen im Nachbarort anrufen, wenn ich Glück hab, schiebt der mich noch übermorgen vorm Golfen ein. Ruck-zuck 6-7 Nähte, und Tschüss. Geht praktisch während er sich die Golfschuhe anzieht. Sagt der Lieblingshausarzt. „Na dann“ sag ich, „ging´s dann nicht auch in der Mittagspause, da hätt ich grad Zeit.“
Vielleicht treff ich mich ja mit dem Aufschneider schnell beim Würstelstand und wir erledigen das bei „ana Haaßen und ana Hüsn“ oder wär „a Eitrige und a 16er Blech“ angebrachter?
Wäre ich ein Hypochonder, könnte ich mir jetzt die allerschönsten Probleme erschaffen. Könnte in Hysterie schwelgen. Doktorshopping betreiben, Testamente verfassen… Als Nicht-Hypochonder überprüft man nur, ob der iPod noch genug Saft hat für das lange Rumhängen im Wartezimmer…
Fortsetzung folgt.
Dossier Wienerisch:
Haaße: Frankfurter (für die Deutschen Wiener-)Würstel
Hüsn: Dosenbier (von Hülse)
Eitrige: Käsekrainer (welch poetische Metapher! Sowas fällt auch nur dem Wiener ein.)
16er Blech: Dose Ottakringer Bier, Brauerei befindet sich im 16. Wiener Gemeindebezirk